Die Auszeichnung der Stiftung Der Aida Stucki Preis

Der Aida Stucki Preis ist benannt nach der gleichnamigen Schweizer Geigerin und Violinpädagogin. Sie war eine der letzten Studentinnen von Professor Carl Flesch und hat nach ihrer Karriere als Solistin an der Zürcher Hochschule der Künste zwei Generationen von Geigern ausgebildet – und so Fleschs Epoche machende Erkenntnisse in der Zukunft verankert. Ihre berühmteste Schülerin ist Anne-Sophie Mutter: „Aida Stucki ist in jeder Sicht Fixstern für mich, eine unvergleichliche Geigerin, ein edler Mensch und eine fabelhafte Frau.“

Mit dem Förderpreis würdigt die Anne-Sophie Mutter Stiftung herausragende, solistische Nachwuchsstreicher, die in einer starken Traditionslinie zu Aida Stucki und damit der europäischen Spiel- und Ausbildungstradition stehen. Die Vergabe des mit 10.000 Euro dotieren Aida Stucki Preises ist nicht an einen bestimmten Turnus gebunden, sondern erfolgt nach Entscheidung der Stiftung.

2011: Roman Patkoló erster Preisträger

Die Anne-Sophie Mutter Stiftung verlieh am 3. April 2011 in New York den „Aida Stucki Preis“ an den Kontrabassisten Roman Patkoló. „Als erster Preisträger kam kein anderer Musiker als Roman Patkoló in Frage”, sagt Anne-Sophie Mutter. „Seine Musikalität und Virtuosität auf dem Kontrabass sind beispiellos. Er führt dieses Instrument in eine neue Ära.“

Roman Patkoló, 1982 in Zilina in der Slowakei geboren, begann 1997 sein Studium an der Münchener Musikhochschule, das er 2005 mit dem Meisterklassen-Diplom abschloss. Seit Februar 2005 ist Roman Patkoló stellvertretender Solo-Kontrabassist am Opernhaus Zürich. Zudem lehrt er als Professor für Kontrabass an der Musikakademie Basel. Als Solist trat Roman Patkoló u.a. in Boston, Indianapolis, Luzern, Basel, St. Petersburg und Moskau auf und konzertierte mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Jeunesses Musicales Weltorchester und dem Münchner Kammerorchester. Mit dem Kontrabass-Quartett „Bassiona Amorosa" feiert er in dieser ungewöhnlichen Besetzung weltweit große Erfolge.

Seit 1999 wird Roman Patkoló von der Anne-Sophie Mutter Stiftung gefördert, die zudem das schmale Original-Repertoire für Kontrabass mit mittlerweile vier Kompositionsaufträgen erweitert hat: Sir André Previn schrieb ein Konzert für Violine, Kontrabass und Orchester, das am 19. April 2007 unter der Leitung des Komponisten mit den Solisten Anne-Sophie Mutter und Roman Patkoló mit dem Boston Symphony Orchestra in Boston uraufgeführt wurde (eine Aufnahme davon ist auf CD bei „Deutsche Grammophon“ erschienen).

Am 9. März 2011 war in Hannover erstmals das „Duo concertante für Violine und Kontrabass“ von Krzysztof Penderecki zu hören und am 3. April hoben Anne-Sophie Mutter und Roman Patkoló in New York die „Dyade“ von Wolfgang Rihm für Violine und Kontrabass aus der Taufe.

Im Rahmen der zweiten „Mutter’s Virtuosi“ Tournee, die im Juni 2013 in sieben Städte in Taiwan, China und Südkorea führte, folgte die vierte Uraufführung von Roman Patkoló und Anne-Sophie Mutter: Am 6. Juni spielten sie in der National Concert Hall Taipei erstmals öffentlich die „Ringtone Variations“ von Sebastian Currier – auch dies ein Auftragswerk der Stiftung.

2013: Der Aidai Stucki Preis geht an Daniel Müller-Schott

Im Oktober 2013 wurde der Cellist Daniel Müller-Schott in München mit dem „Aida Stucki Preis“ geehrt. Mit der Preisvergabe würdigt die Stiftung „Daniel Müller-Schott für seinen herausragenden Beitrag für das Cello-Repertoire. Nicht nur sein solistisches Können macht ihn zum strahlenden Vorbild einer ganzen Generation junger Cellisten. Denn er fühlt sich – vollkommen uneitel – nur dem Werk verpflichtet und gibt dieses Ethos auch in der Lehre weiter. Dieser Musiker steht damit in einer ganz besonders engen künstlerischen Traditionslinie zur Geigerin und Pädagogin Aida Stucki, die die europäische Spiel- und Ausbildungstradition in der Zukunft verankerte,“ so die Begründung der Stiftung.

Daniel Müller-Schott zählt heute zu den weltbesten Cellisten und ist auf allen wichtigen internationalen Konzertpodien zu hören. Seit zwei Jahrzehnten begeistert er sein Publikum mit „seinem hinreißenden romantisch elegischen Celloton“ (Süddeutsche Zeitung), „ein furchtloser Spieler mit überragender Technik“ (New York Times). Seine kraftvollen Interpretationen und gewinnende Persönlichkeit machen die Konzertabende von Daniel Müller-Schott zu einem nachhaltigen Erlebnis.

Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte hat Daniel Müller-Schott eine große Leidenschaft für die Entdeckung unbekannter Werke und die Erweiterung des Cello-Repertoires, etwa durch eigene Bearbeitungen sowie die Zusammenarbeit mit Komponisten. Sir André Previn und Peter Ruzicka haben ihm Cellokonzerte gewidmet, die unter der Leitung der Komponisten uraufgeführt wurden. Die amerikanische Erstaufführung von Previns Cellokonzert fand zu Beginn des Jahres 2014 statt. Sebastian Currier hat für Daniel Müller-Schott eine Cellosonate komponiert. Olli Mustonens Sonate für Cello und Klavier durch ihn gemeinsam mit dem Komponisten in der Laeiszhalle in Hamburg zur Uraufführung.

11/2014

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