Hochbegabte fördern

Die Anne-Sophie Mutter Stiftung Hochbegabte fördern

„Musik berührt nur, wenn sie eine Geschichte erzählt. Und heranwachsenden Geschichtenerzählern bin ich auf der Spur“, so Anne-Sophie Mutter über die von ihr ins Leben gerufene Stiftung. Auch Daniel Müller-Schott, Roman Patkoló, Sergey Khachatryan und Arabella Steinbacher sind dank der Unterstützung der Anne-Sophie Mutter Stiftung zu großen „Geschichtenerzählern“ geworden. Mitunter auch bei Uraufführungen, denn zusätzlich zu den traditionellen Fördermaßnahmen vergibt die Stiftung Kompositionsaufträge für ihre Stipendiaten. Und: Im Frühjahr 2011 gingen Mutter‘s Virtuosi, ein Ensemble aus ehemaligen und gegenwärtigen Stipendiaten, unter der Leitung der Namensgeberin und Gründerin erstmals auf Tournee.

Nachwuchsförderung seit 1997

Wie notwendig gezielte Unterstützung gerade in den entscheidenden Anfangsjahren ist, hat Anne-Sophie Mutter selbst erlebt. Deshalb gründete die Geigerin 1997 den "Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter Stiftung e.V."; 2008 konnte die gleichnamige gemeinnützige Stiftung mit Sitz in München errichtet werden: Ziel der Stiftungsarbeit ist die weltweite Förderung junger, hochbegabter Solisten der Fächer Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass.

Neben den enormen Summen, die die Ausbildung verschlingt, bereitet in vielen Fällen auch die Finanzierung eines adäquaten Streichinstrumentes große Probleme. Hinzu kommen entsprechende Versicherungssummen, Reisen zu den großen Künstlern dieser Welt – Begegnungen, die für die Entwicklung eines jungen Musikers unerlässlich sind. Die Unterstützung der nachwachsenden Talente bedeutet eine Herausforderung für alle, denen die Zukunft des Musiklebens so am Herzen liegt wie mir,“ sagt Anne-Sophie Mutter. 

Individuelle Unterstützung

Die Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung werden nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt – wofür sich die Stifterin viel Zeit nimmt. Dazu zählen beispielsweise Unterricht bei Anne-Sophie Mutter oder die Hilfestellung bei der Auswahl und die Vermittlung des passenden Lehrers genauso wie die Bereitstellung von Instrumenten, die Schaffung von Kontakten zu großen Solisten und deren Meisterkursen oder die Vermittlung von Vorspielterminen bei Dirigenten. "Anstatt festgefügte Regeln aufzustellen, die unflexibel machen, liegt mir daran, jedem das zu geben, was er benötigt", erklärt Anne-Sophie Mutter, die die Stipendiaten persönlich auswählt. Als künstlerischer Beirat steht ihr dabei der Cellist Lynn Harrell beratend zur Seite.

Momentan begleitet die Anne-Sophie Mutter Stiftung sieben Stipendiaten aus den USA, Europa und Asien. Seit 1997 wurden 30 junge Musiker gefördert und sechs Instrumente aus Eigenmitteln finanziert. 

Auftragswerke

Boston, 19. April 2007: In der Symphony Hall dirigiert Sir André Previn die Uraufführung seines Konzertes für Violine, Kontrabass und Orchester mit dem Boston Symphony Orchestra. Die Solisten: Anne-Sophie Mutter und Roman Patkoló. Das Werk, entstanden im Auftrag der Anne-Sophie Mutter Stiftung, hat Previn dem Stipendiaten Patkoló auf den Leib geschneidert: „Tief beeindruckt von seinem Können habe ich ihm einen virtuosen Part geschrieben, wie ihn das Publikum noch nicht gehört hat“, sagt der Komponist.

Das Previn Doppelkonzert gibt den Auftakt für weitere Kompositionsaufträge, mit denen die Stiftung das schmale Original-Repertoire für Kontrabass und damit auch für den Stipendiaten Patkoló grundlegend erweitert: Am 9. März 2011 war in Hannover erstmals das „Duo concertante für Violine und Kontrabass“ von Krzysztof Penderecki zu hören und am 3. April hoben Anne-Sophie Mutter und Roman Patkoló in New York die „Dyade“ von Wolfgang Rihm für Violine und Kontrabass aus der Taufe.

Im Rahmen der zweiten Mutter’s Virtuosi Tournee, die im Juni 2013 in sieben Städte in Taiwan, China und Südkorea führte, folgte die vierte Uraufführung von Roman Patkoló und Anne-Sophie Mutter: Am 6. Juni spielten sie in der National Concert Hall Taipei erstmals öffentlich die „Ringtone Variations“ von Sebastian Currier – auch dies ein Auftragswerk der Stiftung.

Am 26. August 2015 folgt in Edinburgh die Uraufführung von Sir André Previns „Nonett für zwei Streichquartette und Kontrabass“. Das Werk wurde von Anne-Sophie Mutter für ihre Virtuosi in Auftrag gegeben und ist der Geigerin gewidmet. Durch seine Instrumental-Besetzung eröffnet dieses Nonett den aktuellen und ehemaligen Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung neue Auftrittsmöglichkeiten und erweitert zudem das Repertoire für den Kontrabass. Das Previn Nonett wird im Rahmen der Europa-Festival Tournee 2015 von Mutter’s Virtuosi an zehn Abenden in acht europäischen Ländern erstmals aufgeführt.

Mutter's Virtuosi

Anne-Sophie Mutter hat in den vergangenen Jahren immer wieder gemeinsam mit verschiedenen Stipendiaten ihrer Stiftung konzertiert – um sie an das Leben eines Profi-Musikers heranzuführen und gleichzeitig einem breiten Publikum vorzustellen. Im Frühjahr 2011 startete sie das Projekt Mutter‘s Virtuosi: Dieses neue Ensemble unter der musikalischen Leitung der Geigerin besteht aus gegenwärtigen und ehemaligen Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung sowie einigen weiteren jungen Musikern. Die erste Tournee 2011 führte in elf europäische Städte. 2013 konzertierte das Solisten-Ensemble in Asien. Im November 2014 debütieren Mutter‘s Virtuosi in Kanada und den USA – darunter auch ein Konzertabend in der legendären Carnegie Hall. 

Im Spätsommer 2015 folgt eine Europa-Festival-Tournee und im Frühjahr 2016 gastiert das Ensemble in Barcelona, Aix-en-Provence sowie acht deutschen Städten. Im Oktober 2016 unternimmt Anne-Sophie Mutter zur Feier des 35-jährigen Jubiläums ihres Japan-Debüts eine Asien-Tournee mit ihren Virtuosi. 

Der Aida Stucki Preis

Im April 2011 verlieh die Anne-Sophie Mutter Stiftung in New York erstmals den Aida Stucki Preis. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den Kontrabassisten Roman Patkoló. Im Oktober 2013 wurde der Cellist Daniel Müller-Schott in München mit dem „Aida Stucki Preis“ geehrt. 

Mit dem neuen Förderpeis würdigt die Anne-Sophie Mutter Stiftung herausragende, solistische Nachwuchsstreicher, die in einer starken Traditionslinie zu Aida Stucki und damit der europäischen Spiel- und Ausbildungstradition stehen. Die zukünftige Vergabe des Aida Stucki Preises ist nicht an einen festen Turnus gebunden, sondern erfolgt nach Entscheidung der Stiftung. 

08/2015

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