Biografie Langfassung

2025 Biografie Langfassung

Anne-Sophie Mutter ist ein musikalisches Phänomen: Seit knapp fünf Jahrzehnten konzertiert die Virtuosin weltweit in allen bedeutenden Musikzentren und prägt die Klassikszene als Solistin, Mentorin und Visionärin. Dabei ist die viermalige Grammy® Award Gewinnerin der Aufführung traditioneller Kompositionen genauso verpflichtet wie der Zukunft der Musik.

Sie hat bislang 31 Werke uraufgeführt – Thomas Adès, Unsuk Chin, Sebastian Currier, Henri Dutilleux, Sofia Gubaidulina, Witold Lutoslawski, Norbert Moret, Krzysztof Penderecki, Sir André Previn, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann und John Williams haben für Anne-Sophie Mutter komponiert. Darüber hinaus widmet sie sich der Förderung musikalischen Spitzennachwuchses und zahlreichen Benefizprojekten. Seit Januar 2022 gehört sie dem Stiftungsrat von Lucerne Festival an. Im Herbst 1997 gründete sie den „Freundeskreis Anne-Sophie Mutter Stiftung e.V.“, dem 2008 die Anne-Sophie Mutter Stiftung zur Seite gestellt wurde. Im Rahmen dieser beiden gemeinnützigen Institutionen werden die Stipendiaten nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt. Und seit 2011 teilt Anne-Sophie Mutter regelmäßig das Rampenlicht mit ihrem Stipendiaten-Ensemble „Mutter’s Virtuosi“.

2025 – das Jahr vor ihrem 50-jährigen Luzern Bühnenjubiläum – spiegelt mit Auftritten in Europa und Nordamerika erneut die musikalische Vielseitigkeit der Violinistin und ihren beispiellosen Rang in der Welt der klassischen Musik wider. Mit zwei Uraufführungen von Aftab Darvishi sowie Max Richter stellt Sie ihrem Publikum wiederum neues Repertoire vor.

Im April gastiert Mutter in den USA, wo sie mit dem Pianisten Lambert Orkis das 37. Jahr ihrer musikalischen Zusammenarbeit einläutet. Auf dem Programm stehen Werke von Aftab Darvishi, Mozart, Respighi, Schubert und Clara Schumann: Darvishis neues Werk „Likoo“ für Solovioline – von der Geigerin beauftragt und ihr gewidmet – erlebt seine Uraufführung am 3. April in der Carnegie Hall und ist bei den anschließenden Konzerten Bestandteil des Rezital-Programms in diesem Jahr. Dies ist Mutters erste Uraufführung eines Werkes einer iranischen Komponistin. In den kommenden Jahren wird Mutter weiteres Repertoire aus diesem Kulturkreis in ihr Programm aufnehmen.

Das Alban Berg Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ führt Mutter – ebenfalls im April – an zwei Spielstätten mit jeweils anderen musikalischen Partnern auf: In Sofia mit dem Sofia Philharmonic Orchestra und dem Dirigenten Michel Tabachnik und in Berlin mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Simone Young.

Im Anschluss daran konzertiert sie wieder in den USA, wo sie mit dem Pianisten Yefim Bronfman und dem Cellisten Pablo Ferrández zwei Schwergewichte der Klaviertrio Literatur auf die Bühne bringt: Beethovens „Erzherzogtrio“ sowie Tschaikowskis Meisterwerk in a-Moll, op. 50. Dieses Repertoire spielt Mutter auch in Europa – im Mai mit der Pianistin Lauma Skride und dem Cellisten Lionell Martin, einem Stipendiaten ihrer Stiftung, sowie im Oktober erneut mit Bronfman und Ferrández.

Mit Ferrández – ebenfalls Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung – führt sie im Juni außerdem das Brahms Doppelkonzert auf: In Monaco mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter der Leitung von Kazuki Yamada. Dieses Werk haben Ferrández und Mutter 2022 eingespielt, Manfred Honeck dirigierte dabei die Czech Philharmonic.

Im Juli beginnt eine umfangreiche Europa-Tournee mit John Williams’ Violinkonzert Nr. 2 sowie ausgewählten Filmthemen. Das Royal Philharmonic Orchestra begleitet Mutter dabei sowohl bei zahlreichen Open Air Konzerten wie auch in den Konzertsälen; die erste Tourneehälfte dirigiert die junge südamerikanische Dirigentin Lina González-Granado, danach kommt Vasily Petrenko ans Pult.

Thomas Adès’ „Air – Homage to Sibelius“, die der Komponist der Geigerin gewidmet hat und die in Rumänien sowie Frankreich erstmals zu hören sein wird, sowie Mozarts Violinkonzert Nr. 1 in B-Dur KV207 spielt Mutter im September: In Bukarest und Paris leitet Cristian Macelaru das Orchestre National de France.

Ihre zweite Uraufführung des Jahres 2025 präsentiert Mutter bei der „Hommage an Johann Strauss“ am 25. Oktober im Wiener Musikverein – mit einem Werk von Max Richter für Violine und Orchester.

Beim Benefizkonzert für das Mendelssohn-Haus im November spielt Mutter mit Elena Bashkirova sowie erneut Pablo Ferrández – bei Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel, Clara und Robert Schumann.

Mit Beethovens Violinkonzert beschließt Mutter ihr Konzertjahr 2025 in Kopenhagen und Aarhus – mit Fabio Luisi am Pult des Danish National Symphony Orchestra.

Diskografie

1978 erschien ihre erste Einspielung: die Mozart Violinkonzerte Nr. 3 und Nr. 5 mit Herbert von Karajan und den Berliner Philharmonikern. Seitdem hat sie zahlreiche Aufnahmen vorgelegt, für die Anne-Sophie Mutter unter anderem vier Grammies®, neun Auszeichnungen mit dem Echo Klassik, den Deutschen Schallplattenpreis, den Record Academy Prize, den Grand Prix du Disque und den Internationalen Schallplattenpreis erhielt.

Folgend ein Überblick der vergangenen 15 Jahre: Anlässlich Wolfgang Amadeus Mozarts 250. Geburtstag stellte Anne-Sophie Mutter 2006 neue Aufnahmen mit Werken sämtlicher wichtiger Kompositionen Mozarts für Violine vor.

2008 erschien ihre Einspielung des Gubaidulina Violinkonzertes „In tempus praesens“ sowie der Bach Violinkonzerte in a-Moll und E-Dur.

Zum Mendelssohn Gedenkjahr 2009 würdigte Anne-Sophie Mutter den Komponisten mit einer sehr persönlichen Hommage, bei der sich Solo-Konzertrepertoire und Kammermusik auf CD und DVD vereinen: Die Violinsonate in F-Dur von 1838, das ein Jahr später vollendete Klaviertrio in d-Moll und das Violinkonzert e-Moll von 1845.

2010 erschien Anne-Sophie Mutters Einspielung der Brahms Violinsonaten mit Lambert Orkis.

2011 legte die Deutsche Grammophon zum 35-jährigen Bühnenjubiläum eine umfassende Box mit sämtlichen DG-Einspielungen der Künstlerin, umfangreichen Dokumentationen und bisher unveröffentlichten Raritäten auf. Zeitgleich erschien ein Album mit den Weltersteinspielungen von Werken, die Wolfgang Rihm, Sebastian Currier und Krzysztof Penderecki der Geigerin gewidmet haben.

2013 veröffentlichte Anne-Sophie Mutter ihre Ersteinspielung des Dvořák Violinkonzertes mit dem Dirigenten Manfred Honeck und den Berliner Philharmonikern.

2014 folgte die Doppel-CD von Mutter und Orkis zum 25-jährigen Jubiläum der Zusammenarbeit: „The Silver Album“ mit den Weltersteinspielungen von Pendereckis „La Follia“ und Previns Violinsonate Nr. 2.

Der Live-Mitschnitt „Anne-Sophie Mutter – Live from Yellow Lounge“ ihres Club-Auftritts in Berlin erschien 2015 auf CD, Vinyl, DVD und Blu-ray Disc. Dies ist die erste Liveaufnahme aus einer Yellow Lounge überhaupt. Auf dem Podium in der Neuen Heimat Berlin standen neben Anne-Sophie Mutter ihr langjähriger Klavierbegleiter Lambert Orkis sowie „Mutter’s Virtuosi“ und der Cembalist Mahan Esfahani. Das Programm umspannt drei Jahrhunderte klassischer Musik – von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi bis zu George Gershwin und John Williams – und wurde von Anne-Sophie Mutter eigens für die Club-Abende zusammengestellt.

Um das 40-jährige Bühnenjubiläum der charismatischen Künstlerin gebührend zu würdigen, legte die Deutsche Grammophon die Doppel-CD „Mutterissimo – The Art of Anne-Sophie Mutter“ auf, die 2016 erschien. Versammelt sind die Highlights ihrer facettenreichen Diskographie – persönlich ausgewählt von Anne-Sophie Mutter selbst – und primär aus den vergangenen zwei Dekaden ihrer beeindruckenden Karriere.

2017 veröffentlichten Anne-Sophie Mutter und Daniil Trifonov ihr erstes gemeinsames Album, in dessen Mittelpunkt eines der berühmtesten Werke der klassischen Musik steht. Zusammen mit Hwayoon Lee, Maximilian Hornung und Roman Patkoló spielten sie Schuberts Klavierquintett in A-Dur ein, allgemein bekannt als „Forellenquintett“. Auf dem Programm standen außerdem Schuberts Notturno, ein meisterhaftes spätes Werk für Violine, Cello und Klavier, sowie seine Lieder Ständchen und Ave Maria in Arrangements für Violine und Klavier.

Zum 85. Geburtstag von Krzysztof Penderecki erschien bei Deutsche Grammophon 2018 ein Doppelalbum mit allen Werken Pendereckis, die er Anne-Sophie Mutter gewidmet hat, darunter auch ihre Ersteinspielung der „Sonate für Violine und Klavier Nr. 2“: eine feinsinnige und berührende Hommage der Geigerin an ihren musikalischen Freund und Weggefährten.

Ebenfalls 2018 brachte die Deutsche Grammophon zum 40. Jubiläum von Anne-Sophie Mutters erster Einspielung ihre frühesten Solokonzert-Aufnahmen in der Deluxe-Hardcover-Edition „The Early Years“ heraus – mit den Violinkonzerten von Mozart (Nr. 3 und 5), Beethoven, Bruch und Mendelssohn. Durch das neue, hochauflösende Audioformat 2.0 24bit/192kHz rückt die Geigerin dabei hautnah an die Hörerinnen und Hörer heran.

Im August 2019 erschien mit „Across The Stars“ ihr Album mit einigen der herausragendsten Werke des Komponisten und mehrfachen Oscar®-Preisträgers John Williams, den Großteil der eingespielten Stücke hat Williams speziell für sie adaptiert.

Anne-Sophie Mutter, Yo-Yo Ma und Daniel Barenboim legten anlässlich Beethovens 250. Geburtstag eine gemeinsame Aufnahme des Tripelkonzertes auf. Das Album feiert auch 20 Jahre West-Eastern Divan Orchestra. Es wurde am 8. Mai 2020 veröffentlicht, 40 Jahre nach der legendären Einspielung des Tripelkonzertes mit Anne-Sophie Mutter und Yo-Yo Ma unter Herbert von Karajan.

Im August 2020 folgte „John Williams in Vienna“: Der legendäre amerikanische Filmkomponist dirigierte im Januar 2020 erstmals die Wiener Philharmoniker; die Aufnahme dokumentiert diesen historischen Auftritt mit Meilensteinen der Filmgeschichte. Anne-Sophie Mutter spielte für das Publikum im Musikverein eine Auswahl der virtuosen Adaptionen, die Williams eigens für sie geschrieben hat, darunter „Hedwig’s Theme“ aus Harry Potter, „Devil’s Dance“ aus Die Hexen von Eastwick und das Thema aus Sabrina. Im Februar 2021 erschien die sogenannte „Live Edition“ dieses Konzertes mit sechs Bonustracks und John Williams’ Moderation, die er auf dem Podium zu jedem Stück des Wiener Programms sprach.

„Composed especially for Anne-Sophie Mutter“, schrieb John Williams über die Partitur seines Violinkonzertes Nr. 2, das die beiden am 24. Juli 2021 mit dem Boston Symphony Orchestra aus der Taufe hoben. Im September 2021 wurde das neue Werk in der Besetzung der Uraufführung eingespielt – sowie einige neue Filmthemen. Diese CD wurde im Juni 2022 veröffentlicht.

Im November 2022 erschien die Einspielung des Doppelkonzerts von Johannes Brahms mit dem Cellisten Pablo Ferrández und der Tschechischen Philharmonie unter Dirigent Manfred Honeck sowie das Clara Schumann Klaviertrio mit Pianist, langjährigem musikalischen Partner und Freund Lambert Orkis.

Das erste Album mit dem Ensemble ihrer Stiftung „Mutter’s Virtuosi“ kam im November 2023 auf den Markt. Im Rahmen einer Europatournee gaben Anne-Sophie Mutter und ihr Virtuosi-Ensemble ein eindrucksvolles Konzert im Wiener Musikverein, auf dessen Grundlage dieses abwechslungsreiche und klug konzipierte Album entstand, mit Musik von Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Joseph Bologne, André Previn und John Williams.

Benefizkonzerte

Wichtig ist für Anne-Sophie Mutter auch die Arbeit an medizinischen und sozialen Problemen unserer Zeit. Sie unterstützt diese Anliegen durch regelmäßige Benefizkonzerte.

So spielte sie 2024 beispielsweise zugunsten der Deutschen Krebshilfe, die ihr 50-jähriges Jubiläum feierte; in der Carnegie Hall für die Hilfsorganisation Direct Relief zur Unterstützung der Kinder und Jugend in der Ukraine; zudem für die Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Tradition e.V. in München sowie für die Hanna und Paul Gräb-Stiftung, die sich um behinderte Menschen kümmert. 2025 gibt sie ein Benefizkonzert für das Mendelssohn-Haus in Leipzig.

Auszeichnungen

Im Juni 2023 erhielt Anne-Sophie Mutter den Preis des Klavier-Festivals Ruhr und die Royal Philharmonic Society zeichnete sie mit der Goldmedaille aus. Die Krzysztof-Penderecki-Musikakademie Krakau verlieh ihr 2022 die Ehrendoktorwürde. 2019 wurde Anne-Sophie Mutter mit dem Praemium Imperiale in der Kategorie Musik ausgezeichnet und sie erhielt den Polar-Musikpreis. Polen verlieh ihr 2018 als erste deutsche Künstlerin die Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste in Gold. 2018 wurde die Geigerin zum Ehrenmitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia ernannt. Rumänien verlieh Anne-Sophie Mutter 2017 den Kulturverdienstorden im Rang eines Großoffiziers und Frankreich ehrte sie mit der Verleihung der Insignien eines Kommandeurs im französischen Orden der Künste und der Literatur. 2016 zeichnete sie das spanische Ministerium für Bildung, Kultur und Sport mit der „Medalla de oro al Mérito en las Bellas Artes“ aus. 2015 wurde Anne-Sophie Mutter zum Honorary Fellow des Keble College der University of Oxford ernannt. 2013 wurde sie ausländisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts & Sciences und mit dem Orden der Lutoslawski Gesellschaft (Warschau) ausgezeichnet. 2012 verlieh ihr der Atlantic Council den Distinguished Artistic Leadership Award. 2011 erhielt sie den Brahms-Preis sowie für ihr soziales Engagement den Erich-Fromm-Preis und den Gustav-Adolf-Preis. 2010 verlieh ihr die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens in Trondheim die Ehrendoktorwürde; 2009 wurde sie mit dem Europäischen St. Ullrichs Preis sowie dem Cristobal Gabarron Award ausgezeichnet. 2008 erhielt Anne-Sophie Mutter den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis sowie den Leipziger Mendelssohn Preis.

Die Geigerin ist Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes, des französischen Ordens der Ehrenlegion, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen Österreichischen Ehrenzeichens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.

Aktualisierung 8. Januar 2025

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