Instrumentalistin des Jahres

Opus Klassik 2023 Instrumentalistin des Jahres

8 Okt 2023 – Bei der heutigen Verleihung des Opus Klassik war der prächtige Schinkelbau am Gendarmenmarkt einmal mehr die Bühne großer Stars, zu erleben waren u.a. Anne-Sophie Mutter und Víkingur Ólafsson. Die glanzvolle Gala wurde musikalisch vom Konzerthausorchester begleitet, an dessen Pult Joana Mallwitz stand, die neue Chefdirigentin und Künstlerische Leiterin des Ensembles. Durch den Abend führte Désirée Nosbusch.

»Musik«, sagt Anne-Sophie Mutter, »soll packen, Menschen bewegen, etwas erzählen, soll etwas bewirken.« Und eben das und mehr vollbringt Musik unter den Händen dieser außergewöhnlichen Künstlerin, die hier nicht nur auftrat, sondern auch als »Instrumentalistin des Jahres« gewürdigt wurde für ihre Weltersteinspielung von John Williams’ Violinkonzert Nr. 2, ein Werk, das der legendäre Filmkomponist für sie schrieb. In ihrer Dankesrede nahm Anne-Sophie Mutter auch Bezug auf die aktuelle Lage in Israel: »In der Musik liegt eine unglaublich verbindende Kraft, die uns alle umarmen kann, weil sie uns annimmt, so wie wir sind – ungeachtet unserer Ethnien und unserer Religionszugehörigkeit. Es ist eine Kraft, derer sich die Politiker international endlich bewusst werden müssen. Ich widme also diesen OPUS KLASSIK all jenen, die für die Demokratie, für den Frieden und auch für die Musik einstehen.«

In derselben Kategorie gewann der Pianist Víkingur Ólafsson mit From Afar. Kindheitserinnerungen und ein musikalischer Held, der Komponist György Kurtág, waren die Inspiration für dieses Album. Es verbindet Musik des Ungarn mit isländischen und ungarischen Volksliedern und Stücken von Schumann, Brahms und Thomas Adès.

Einem »Begründer der neuen Symphonie« widmete sich Jakub Hrůša mit den Bamberger Symphonikern. Er dirigierte die Symphonie Nr. 1 in E-Dur von Hans Rott und wurde dafür als »Dirigent des Jahres« geehrt. Sein DG-Album, das in Kooperation mit dem BR-KLASSIK entstand, offenbart den Erfindungsgeist des tragisch früh verstorbenen österreichischen Komponisten.

Andrè Schuen hörte den Schwanengesang lange bevor er seine Sängerkarriere begann, es wurde seine »größte Liebe unter den Schubert-Liedern«. Seine Einspielung des Zyklus erhielt nun in der Kategorie »Gesang solo« einen OPUS KLASSIK. Auf dem Album begleitet den Bariton sein langjähriger Duopartner Daniel Heide. Die beiden Musiker konnten ihre Interpretationen in hochgelobten Aufführungen ausarbeiten und verfeinern, bevor sie die Lieder aufnahmen.

In der persönlichen Geschichte von Jonathan Tetelman ist sein DG-Debüt Arias Ziel- und Startpunkt zugleich. »Im Grunde ist dieses Album ein Porträt dessen, was ich als meinen Weg als Künstler sehe«, sagt der chilenisch-amerikanische Tenor. Die Jury sah es ebenso und zeichnete ihn als »Nachwuchskünstler des Jahres« aus für seine Darbietungen lyrischer Werke und Arien Verdis und des Verismo.

Eine Weltersteinspielung bringt Yuja Wang auf The American Project zu Gehör, das speziell für sie geschriebene Klavierkonzert von Teddy Abrams. Wang koppelt es mit You Come Here Often? von Michael Tilson Thomas, auch dies ein Stück für sie von einem Freund. Der Reichtum der amerikanischen Musik und zugleich das Können der Pianistin zeigen sich auf diesem Album mit dem Louisville Orchestra unter Leitung von Teddy Abrams. Es verdiente sich die »Konzerteinspielung des Jahres«.

Cameron Shahbazi gewann in der Kategorie »Innovatives Konzert«. Der iranisch-kanadische Countertenor initiierte im Dezember 2022 in Zusammenarbeit mit Opera for Peace und der Oper Frankfurt das Benefizkonzert Woman.Life.Freedom. Die Einnahmen kamen der Arbeit des Abdorrahman Boroumand Center for Human Rights im Iran zugute, das die Werte der Demokratie befördert und die zahllosen Verletzungen der Menschenrechte durch das Mullah-Regime dokumentiert.

David Garrett, der weltweit mit Rockballaden, klassischen Sonaten, solistischen Bravournummern und Filmmusiken ein neues Publikum erreicht, setzte sich auch diesmal bei den Hörer:innen durch. Die Deluxe-Edition seines Albums ICONIC wurde »Bestseller des Jahres«. Für die Aufnahme ließ sich der Stargeiger von legendären Violinisten des letzten Jahrhunderts inspirieren und spielte über 20 atmosphärische Miniaturen ein.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Musikpreises waren auch Schüler:innen Teil der Jury. Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren stimmten in Berlin über ihren Favoriten in der Kategorie »Videoclip des Jahres« ab. Den OPUS KLASSIK School vergaben sie an Max Richter, die Geigerin Elena Urioste und die Musiker des Chineke! Orchestra für The New Four Seasons. Die neue Initiative wurde in Kooperation mit Rhapsody in School ins Leben gerufen. Sie vermittelt Unterrichtsbesuche von Musiker:innen aus Klassik und Jazz an Schulen, um mit inspirierenden Begegnungen die nächste Generation für Musik zu begeistern.

Eine besondere Auszeichnung des Abends, ein OPUS KLASSIK für sein Lebenswerk, ging an die Dirigentenlegende und den »dienstältesten Dirigenten der Welt» Herbert Blomstedt (96), der in Abwesenheit geehrt wurde. Pünktlich zu seinem 95. Geburtstag hatte der schwedische Maestro im vergangenen Jahr sein Debüt bei Deutsche Grammophon vorgelegt. Zwei symphonische Meisterwerke brachte er zu Gehör, Schuberts Symphonie Nr. 8, die »Unvollendete«, und Nr. 9, die »Große«. Blomstedts umfangreiche Diskografie reicht von den Symphonien von Beethoven, Bruckner, Nielsen und Sibelius bis hin zu Werken von Berg, Mahler und Richard Strauss. Seit über 60 Jahren steht er am Pult namhafter Orchester. »Man ist bereit, stärker Verantwortung zu übernehmen, je älter man wird«, sagt er und fügt hinzu. »Man wird auch waghalsiger.«

»Wir freuen uns außerordentlich, dass die Musikerinnen und Musiker der Deutschen Grammophon solch große Anerkennung erfahren haben und gratulieren aufs Herzlichste«, sagt Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon. »Erneut haben sie mit gesellschaftlich relevanten und künstlerisch einzigartigen Programmen begeistert – ob instrumental oder vokal, symphonisch oder kammermusikalisch, am Beginn einer Laufbahn oder mit dem Schaffen eines erfüllten Musikerlebens. Der diesjährige OPUS KLASSIK spiegelt aber nicht nur die Vielfalt der Veröffentlichungen unter dem Gelblabel, sondern auch die hohe Kreativität und das ausgeprägte Qualitätsbewusstsein, die sich in unserem Haus entfalten dürfen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.«

Frank Briegmann, Chairman & CEO Universal Music Central Europe und Deutsche Grammophon, ergänzt: »Herzlichen Glückwunsch an alle unsere großartigen Artists. Es war ein herrlicher Abend und die Deutsche Grammophon und ihre Künstlerinnen und Künstler beweisen mit ihrem Facettenreichtum wieder einmal, wie lebendig und innovativ die Klassik ist. Die Kreativität unserer Artists zeigt sich in einer beeindruckenden Vielfalt, in überragenden Werken ebenso wie im künstlerischen Schaffen eines Lebens, das in den Dienst der Musik gestellt wurde. Glückwunsch und Dank auch an unseren Medienpartner ZDF und an die Gastgeberin Désirée Nosbusch für ihre wunderbare Moderation.«

Der OPUS KLASSIK ist Deutschlands wichtigster Preis für klassische Musik. Er zeichnet bemerkenswerte Künstler:innen und Produktionen der Klassik aus und wird ausgelobt vom Verein zur Förderung der Klassischen Musik e.V., in dem Label, Veranstalter, Verlage und Personen der Klassikwelt vertreten sind. Der OPUS KLASSIK ist ein Jury-Preis.

Medienpartner des OPUS KLASSIK ist das ZDF, das die Verleihung ab 22.20 Uhr ausstrahlte.

<p>Víkingur Ólafsson und Anne-Sophie Mutter bei der Verleihung des Opus Klassik 2023. <br />Fotos: Stefan Hoederath/Deutsche Grammophon</p>
Víkingur Ólafsson und Anne-Sophie Mutter bei der Verleihung des Opus Klassik 2023.
Fotos: Stefan Hoederath/Deutsche Grammophon

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